Das Merlin 555 – Steuerungssystem:
Das „Herz“ des Merlin-Steuerungssystems ist die MPC-Hauptplatine, mit einer Vielzahl von
digitalen und analogen Ein- und Ausgängen sowie Bus-Systemen.
Mit „CAN-Erweiterungskarten“ kann das Merlin-System auf nahezu beliebig viele Ein- und
Ausgänge erweitert werden. Über den CAN-Bus können mehrere Steuerungen miteinander
verbunden werden. Für kleinere Steuerungs- und Regelungsaufgaben gibt es die Merlin
„
Piccolo“. Bus-Verbindungen sind auch drahtlos über Funk auf WLAN-Basis möglich.
Weiterhin sind Verbindungen zu anderen Steuerungssystemen (z.B. BHKW) möglich, die
über entsprechende Bus-Anschlüsse und Software verfügen.
Die Hauptplatine wird im Normalfall in einen Schaltschrank eingebaut.
Die Bedienung des Systems erfolgt über eine LCD-Anzeige und Tasten oder über einen Touchscreen-Panel-PC.
Ein Panel-PC ermöglicht die Anzeige einer Anlagen-Visualisierung und Datenauswertung vor
Ort. (siehe rechts Foto eines Schaltschrankes mit Panel-PC)
Die Schaltschränke werden nach den Anforderungen der jeweiligen Anlagen individuell
aufgebaut (und programmiert).
Die digitalen Ausgänge der Hauptplatine werden über Flachbandleitungen auf Relaiskarten
und von dort auf Anschlussklemmen geführt, so dass 230 V Geräte, wie z.B. Pumpen oder
Mischer, direkt angeschlossen werden können. Für Geräte mit größeren Leistungen werden
Schütze und Sicherungsautomaten eingesetzt.
Für die anderen Ein- und Ausgänge gibt es Übergabe-Module, an die z.B. Temperaturfühler
oder Steuersignale angeschlossen werden können. Digitale 230V-Signale werden zuvor über
Trennrelais geführt.
Für die Bus-Systeme gibt es ebenfalls Übergabe-Module. Gegebenenfalls sind noch
Umsetzer, wie für den M-Bus (Messbus) notwendig, über den z.B. Wärmezähler ausgelesen
werden können.
Neben dem schon angesprochenen CAN-Bus und M-Bus sind auch andere Bus-Systeme
realisierbar. Häufig genutzt wird der „Grundfos-GeniBus“, mit dem eine vollständige
Kommunikation zwischen modernen Grundfos-Pumpen und dem Merlin-System möglich ist.
Bei Bedarf kann die Ethernet-Schnittstelle der Hauptplatine aktiviert werden.
Fernbedienung und Störungsmeldungen:
Fast alle Merlin-Systeme haben die Möglichkeit der Fernbedienung bzw. Fernüberwachung.
Mit der Fernbedienung ist eine Bedienung des Systems „wie vor Ort“ möglich. Früher wurde
dies mit analogen Modems über das Telefonnetz realisiert. Seit 2015 wird die Fernbedienung
standardmäßig über das Internet mit VPN-Routern organisiert.
Das Merlin-System kann Störungsmeldungen verschicken. Im Normalfall als SMS auf
Handys bzw. Smartphones.
Software / Programmierung:
Die Merlin-Systeme werden zum großen Teil zur Steuerung und Regelung von
Heizzentralen, oft mit Blockheizkraftwerken (BHKW), eingesetzt. Dafür gibt es bewährte
Software für viele Standardfunktionen, wie z.B. die witterungsgeführte Regelung von
Heizkreisen. Es können jedoch auch alle Funktionen, die „logisch eindeutig formulierbar“
sind, programmiert werden.
Visualisierung:
Sehr hilfreich für die Kontrolle und Beurteilung der Funktionen einer Anlage ist die
Visualisierung (mit Panel-PC vor Ort – oder Fernbedienung).
Die Visualisierung zeigt alle Betriebszustände und Temperaturen auf einen Blick. So lassen
sich Fehler, nicht optimale Funktionen oder falsch eingestellte Parameter gut erkennen.
Falls eine Änderung der Software notwendig oder sinnvoll ist, kann die neue Software
„online“ in das System übertragen werden („online-update“).
Datenaufzeichnung und Datenauswertung:
Das Merlin-System ist in der Lage alle wichtigen Daten aufzuzeichnen. Mit der
Datenauswertung lassen sich so auch nachträglich und langfristig die Funktionen der Anlage
beurteilen und gegebenenfalls Unzulänglichkeiten erkennen.
Eine ausführlichere Darstellung des Merlin-Systems gibt es auf der energiekontor-Homepage.
www.energiekontor-hannover.de/steuerung